Mitten in der Natur der Süd-West Karpaten
Ich sitze hier in meinem Miniatouring M24 Kompaktwohnwagen in Rumänien in den Süd-West Karpaten mitten in der Natur auf einem Campingplatz, der echt schön ist. Ein Großes Feld mit zwei Gebäude mit Sanitäreinrichtungen, alles gelegen an einem Fluß in einem Tal. Aber ich stehe hier bereits seit Dienstag, heute ist es nun gerade früh morgens Freitag den 18.07.2025. Das Wetter zwang mich dazu leider bisher nicht wie gewünscht zu wandern oder mit dem E-Bike Touren in der Umgebung zu machen, da es für Bergandern zu feucht war, zu viel geregnet hat. Erst diesen Freitag, besondern an diesem Wochenende wird es wieder viel trockener und ärmer. Nicht so irre heiß wie in der rumänischen Tiefebene!
Pure achtsame Selbstbestimmung, bis auf das die Natur und die Risiken ganz alleine unterwegs zu sein, gestalten meine BalkanTour 2025!
Ja, das hohe Gesundheitsrisiko ist da – hier sind eher sehr wenige Menschen unterwegs wandern, wenn mir mit meinem E-Bike was unschönes passiert, weil der Untergrund zu feucht und rutschig ist, so braucht es sehr lange bis mir wer hilft, so fern ich per Garmin InReach noch in der Lage bin ein SOS abzusetzen. Das ist gesunder Respekt vor den Gefahren ganz alleine unterwegs zu sein. Klar habe ich für fast alles Ausrüstung dabei und viel Wissen und Erfahrungen im Bergwandern. Aber das aus Gegenden wo ich kaum alleine war, immer in kleinen oder größeren Gruppen gewandert war. Hier in der großen Natur ist es sehr einsam und abseits der Dörfer ist Mobilfunkabdeckung kaum mehr gegeben.
So nutze ich die Zeit und arbeite am und beim Wohnwagen am Tisch sitzend innen oder im Vorzelt trotz und wegen Regen. So habe ich mich auf der einen Seite von den Tagen letzter Woche des stressigen Fahrens erholt und komme dazu mir Gedanken zu machen. Gedanken wie, ich habe nun die Hälfte der Zeit bis ich wieder zurück in Hamburg sein muss, hinter mir, aber ich habe noch nicht so viel gemacht wie ich mir vor der Reise vorgestellt habe was ich alles machen möchte. Und ich übersehe was ich alles schon geschafft und überstanden habe! Was mir im Rückblick nicht mal so irrsinnig krass vorkommt, ist für andere aus dem neurodivergenten Spektrum nicht machbar, nicht anzuwenden, pure Fantasie. Für neurotypische Menschen ist es aber auch schon eine große Herausforderung. und oft unterschätzt wie stressig und so ganz anders das Reisen hier in Rumänien ist. Denn sich Pläne zu machen wann man was wo besichtigen will, wo man welchen Campingplatz nehmen will, wie man dahin kommt, diese Pläne scheitern schnell an der Realität der Straßen, der engen Dörfer, dem Wetter und den anderen Mitmenschen, Straßenverkehrsteilnehmende, die für uns westliche Reisende öfters für Nahetoterlebnisse sorgen. Denn wir fahren breite und lange Fahrtzeuge, sei es Wohnmobil, CamperVan oder Zugfahrzeug und Wohnwagen – breit und lang. So fahren wir innerorts nicht so gerne 70+km/h, da wir die Gegend, die Straßen nicht kennen. Wir machen keinen lebensmüde Überholungsmanöver und die ewig übereiligen Rumänen scheinen fast alle ein frühes Date mit ihrem Lebensende zu haben, so wie sie fahren und Gefahren und Risiken eingehen. Ich allerdings, so wie auch DU lieber Lesender, wollen noch ein paar Jahre lang das Leben genießen, was von dieser Reise haben und anderen noch erzählen oder als Fotos und Videos zeigen können.
Besonderes HiLite war letztes Wochenende die Transfăgărășan-Überquerung des Făgăraș-Gebirges, Höchstes Gebirge in der Ost-EU! Leider konnte ich oben vor dem Tunnel nicht einfach einen Parkplatz suchen und Tourist sein, Fotos und Videos machen, da ich eben einen Wohnwagen hinter mir herziehe und so zu lang bin mal eben wo stehen zu bleiben. In einigen YT Videos wurde ich auf Bären-Sichtungen vorbereitet – war dann aber enttäuscht auf dem Weg hoch keine gesehen zu haben. Sogar auf dem Weg wieder herunter war lange Strecken weit keine zu sehen. Aber dann plötzlich Stau und Warnblinker vor mir und Bärensichtung! Wow! Ok, nicht anhalten und nicht aussteigen, das kann schnell unschön bis tödlich enden. Gut das ich die Dashcam hab laufen hatte und bei der 5. Bärenbegegnung habe ich dann auch Fotos aus dem Cockpit heraus gemacht! So nahe und frei habe ich noch nie zuvor Braunbären gesehen! War das nun so irre aufregend? Fühlte sich nicht so wahnsinnig krass an! Warum nicht? Ich habe wohl zu viele vorbereitende YT Videos vorab gesehen gehabt. Und hey, die Bären gehören da nicht hin so nahe, die sind nicht so natürlich scheu wie sie sein sollten! Mehrere Generationen lang wurden sie genau da ständig gefüttert, so lernten sie so einfacher an Nahrung zu kommen, wenn sie sich diesen sich seltsam bewegenden Dingern mit diesen seltsamen Zweibeinern nähern und hoffen so an köstliche Nahrung zu kommen. Würde ich als Bär auch so machen! Aber es sind irgendwie noch wilde Tiere und keine Schmusekätzchen! Hin und wieder vergessen das Touristen und bezahlen das mit ihrem Leben. Tja, da sage ich nur, sie haben sich ihr frühes Ende mit Dummheit verdient!
So, ich denke, ich habe nun lange genug meine Erfahrungen der letzten Tage hier niedergeschrieben. Videos davon findest du auf meinem YouTube Kanal.